Gurkenschnaps und bunte Laser

Das 8. Hildburghäuser Altstadtfest lockte viel Volk auf den Marktplatz und in die angrenzenden Straßen der Kreisstadt. Höhepunkt war die von hunderten Besuchern verfolgte sehenswerte Lasershow am späten Samstagabend.

Hildburghausen In diesem Jahr hatten die Organisatoren des Dreigestirns Stadt, Werbering und Veranstaltungsagentur “Obedu” das Glück der Tüchtigen. Das Wetter spielte an allen drei Veranstaltungstagen mit, was angesichts des wechelhaften Sommers qahrlich einem Lottogewinn gleichkam.. So zog es viel Publikum in die Innenstadt. Nicht nur aus Hildburghausen, sondern aus dem gesamten Landkreis kamen die Festbesucher. Die kostenfreie Nutzung der Parkplätze verfehlte ihre Wirkung nicht, wie die gut belegten Parkflächen vor allem am Samstagabend und am Sonntagnachmittag zeigten.

Stimmungsvoller Abend

War der Freitagabend mit der Rockband “Biba und die Butzemänner” überwiegend den jungen und junggebliebenen Gästen vorbehalten, so drängten sich am lauen und trockenen Samstagabend Besucher aller Altersgruppen auf dem Marktplatz. Die Gruppe “Neon” erwies sich als echter Glücksgriff und verbreitete mit ihrer sehens- und hörenswerten Bühnenshow schnell eine stimmungsvolle Atmosphäre, die am späten Abend in einer mit vielen “Ah” und “Ohs” quittierten Lasershow mündete.

Der Sonntag war dann traditionell der Tag für die ganze Familie. Als am Nachmittag dann die Wolken aufrissen und die Sonne aufs Marktpflaster brannte, füllten sich die Bänke der Biertischgarnituren und die Stühle der Freiluftgastronomie fast auf den letzten Platz, währen die “Ansbachtaler” den Schlager “Sommer in der Stadt” trällern und für die passende musikalische Unterhaltung sorgten. Auffallend die vielen Kinderwagen und Kleinkinder – offensichtlich mangelt es Hildburghausen nicht an Nachwuchs. So waren auch die Angebote für die Kleinen, wie Karussell und Treträder oder die beliebten Kutschfahrten rege frequentiert, während sich die “Großen” an Bier und Grillspezialitäten, Backfisch oder Kaffee und dem legendären “Baumstriezel” labten. Aber auch die Eisdielen am Markt hatten Hochkonjunktur, wie die Schlangen vor den Verkaufsfenstern bewiesen.

Erlebnistag für die Familie

Viele Einzelhändler hatten sich zum verkaufsoffenen Sonntag ganz spezielle Aktionen und Werbeinitiativen einfallen lassen. So wie der Uhrenhändler in der Unteren Marktstraße, der eine Carrera-Autorennbahn vor dem Laden platziert hat und zum Wettbewerb im Loopingfahren einlädt. “Unser Mitglieder haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um den Tag für die Kunden zu einem Erlebnis werden zu lassen”; sagt Werbering-Chef Bernd Klering. Er zeigt sich am frühen Abend zufrieden mit dem Festverlauf und den Besucherzahlen. Auch die meisten Händler, so seine Blitzumfrage, seien zufrieden. “Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir haben Imagepflege betrieben und das zahlt sich aus”, sieht er es.

Dazu trug auch der Handwerker- und Spezialitätenmarkt bei. An den Ständen konnten Besucher Gurkenschnaps, den “fränkischen Tequila” verkosten, Glasschmuck kaufen oder vom Scherenschleifer ihre Messer und Scheren wieder scharf machen lassen. Daneben gab es solch profane Dinge wie Taschen und Rucksäcke, nahtlose Funktionsunterwäsche oder Silberschmuck zu kaufen.

“Eine Erfolgsgeschichte”

Freunde von Trödel und Nippes kamen beim Bummeln, Stöbern, Staunen und Feilschen auf dem Antik- und Flohmarkt auf ihre Kosten. Bücher, Schallplatten, Gartenzwerge, alte Radios, Puttenfiguren oder Porzellan – die Händler boten alles an, was das Flohmarkt-Herz begehrt.

“Ein rundum gelungenes Fest” resümiert denn auch Kreisstadt-Bürgermeister Holger Obst, der sich am Sonntagnachmittag mit Gattin unter die Besucher mischt. Das Fest habe sich in den zurückliegenden Jahren gut entwickelt und stehe Hildburghausen gut zu Gesicht. “Die Organisation mit unseren Partnern klappt gut. Das ist eine Erfolgsgeschichte und nur so kann es gehen”, sagte er mit Blick auf das bunte Treiben.

Wer jetzt noch behaupte, in Hildburghausen ist nichts los, dem sei nicht mehr zu helfen, sieht es Obst. “Schlossparkfest, Altstadtfest, Theresienfest, Glühwein- und Weihnachtsmarkt – das kann sich für eine Stadt unserer Größe doch wahrlich sehen lassen.” Dazu kommen die immer erfolgreicher werdenden Veranstaltungen auf der Langen Heide, die ebenfalls viele Besucher in die Stadt locken. So steht es außer Frage, dass es auch im kommenden Jahr wieder ein Altstadtfest geben wird.

Von Georg Vater

Quelle:
Freies Wort
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