Rendezvous mit der Zukunft

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Angemerkt – Die Entscheidung der Stadträte die Revitalisierung und zweifellos auch Erweiterung des Kaufland Standorts, ist ein Rendezvous mit der Zukunft der Stadtentwicklung. Das Einzelhandelskonzept, das seit Ende Januar auf dem Tisch liegt, in mehreren Arbeitskreisen erarbeitet wurde und um die 100 Seiten umfasst, mus maßgebliche Grundlage für Leitlinien sein. Ansonsten ist es das Papier nicht wert.

Welche Leitlinien aber will die Stadt? Nachhaltig und zielgerichtet oder je nach Wunsch von Handelsketten und Immobilienvermarktern? Soll das Konzept Chance für die Zukunft sein oder als Instrument dienen für Städtebaufördermittel? Es ist an der Stadt, hier eigene Ziele zu formulieren und Schritt für Schritt umzusetzen. Fest steht, wenn Kaufland sich hübsch rausputzt, werden das andere früher oder später auch machen – nicht nur wollen, sondern im knallharten Wettbewerb auch müssen.

Laut Prognosen sind die Einwohnerzahlen im Einzugsgebiet bis 2020 weiter rückläufig. Auch das Kaufkraftvolumen wird sinken. Einkaufen werden und können die Leute nur einmal. Es ist Traumtänzerei, sich einzubilden, ein Einzelhändler aus Hildburghausen  könne sich auf Dauer einen zweiten Geschäftsstandort vor der Stadt leisten, nur um sich Konkurenz vom Hals zu halten. Überleben wird das Geschäft, das wenigstens noch einen kleinen Gewinn verspricht.

Eine Entscheidung wird nicht leichter, wenn sie auf die lange Bank geschoben wird und Zahlen zu Verkaufsraumfläche und Bedarf, zu Kaufkraft und Einwohnerentwicklung lassen sich nicht nach Belieben aufhübschen. Bauausschuss und Stadtrat müssen das Thema aufmerksam im Fokus behalten. Nicht alle Probleme lösen sich eben von allein.

Von Gabi Bertram

Quelle:
Freies Wort
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