Jubiläumstage bei „Foto Meffert“

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Es gibt viel zu feiern: Festwoche vom 1. bis 5. September.

HILDBURGHAUSEN – Für Kerstin Neundorf und ihre Tochter Eva ist die Fotografie ein faszinierendes Handwerk. Die Vielfältigkeit unserer Welt lässt sich in einem Bruchteil einer einzigen Sekunde festhalten. Gute Fotografen mussten schon immer mehr können, als nur den Auslöser zu drücken. Natürlich gehört eine aufmerksame Beobachtungsgabe dazu. Die erste Grundlage dazu sagt Kerstin Neundorf ist „sehen zu lernen“.

Die Geschichte der Fotografie reicht nunmehr 175 Jahre zurück. „In diesem Jahr hat die schönste Erfindung der Welt einen besonderen Geburtstag“, sagt Eva Siebert. Kerstin Neundorf und Eva Siebert haben das Fotografenhandwerk von der Pieke auf erlernt. 1978 hat Kerstin Neundorf ihre Ausbildung bei Foto Jahn in Meiningen beendet. Kurz darauf zog es sie als Gesellin nach Hildburghausen in die Rosengasse 7, dem damaligen Atelier von Foto Meffert.

Heute hat sie ereignisreiche Zeiten hinter sich und blickt mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die letzten 25 Jahre zurück. Sie ist diejenige, die sich zu dem traditionsreichen Namen der Fotografenfamilie Meffert bekannte und die Firmentradition fortführte. Ein viertel Jahrhundert leitete sie die Geschäfte ihres kleinen Unternehmens. Dass sie bisher mit ihrer Strategie Erfolg hat, beweist die Vielzahl und die Treue ihrer Kunden. „Unser Dank gilt in erster Linie all unseren Kunden“, merkt Kerstin Neundorf an.

Nun möchte sich Kerstin Neundorf aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst zurück ziehen. „Ich stelle mich den Herausforderungen des Loslassens“, so ihre Worte. „Es gibt nichts Schlimmeres, als sich nicht zurückziehen zu können“. Seit dem 1. Januar diesen Jahres ist Tochter Eva die Ansprechpartnerin im Unternehmen. Sie wird nun alle geschäftlichen Aktivitäten in gewohnter Weise fortführen. „Mein Herzenswunsch ist es, dass das Aufgebaute weiterexistiert und sich stetig weiterentwickelt“, hält Eva Siebert fest.

Nachdem Tochter Eva von 1998 bis 2001 in einem Industriestudio in Bamberg ihre Fotografenausbildung absolvierte und anschließend in Hanau den Beruf der Mediengestalterin erlernte, waren ihre Fähigkeiten im elterlichen Betrieb herzlich willkommen. Sie stärkt seit 2003 das Meffert- Team. „Das Wissen und Können von Eva stellt für das Unternehmen einen großen Gewinn dar“, so Kerstin Neundorf.

2004 entschloss sich Eva, trotz der Abschaffung der Meisterpflicht in ihrem Handwerk, zu einer vierjährigen Ausbildung zur Fotografenmeisterin. Ihren Meistertitel konnte sie im Juni 2008 erfolgreich entgegen nehmen. Zum Foto Meffert Team gehören des Weiteren die Fotografinnen Katharina Heym und Romina Hofmann. Katharina Heym wurde bei Kerstin Neundorf ausgebildet und ist seit August 2014 zehn Jahre im Unternehmen tätig. Romina Hofmann stärkt seit Mai 2013 das Team. Gerade in der Medienbranche ist es wichtig, Schritt halten zu können. „Eva ist gerade in ihrem Beruf sehr ehrgeizig und beweist im Umgang mit Licht viel Talent“, fachsimpelt ihre Mutter Kerstin. Für ihre erste Auszubildende Lisa Preihs, durfte Eva Siebert den Ausbildungspreis „Stift 2013“entgegennehmen. Somit war Lisa Jahrgangsbeste Fotografin im Handwerkskammerbezirk Südthüringen.

Im Fotostudio Meffert wird alles rund um die Fotografie möglich gemacht. Eva Siebert sagt: „Wir halten unwiederbringliche Momente für unsere Kunden fest. Was dabei entsteht, sind nicht einfach nur Fotos. Es sind kleine Schätze, die noch in vielen Jahren schöne Erinnerungen wecken werden!“. Auch für schwierige Aufträge ist Foto Meffert immer eine gute Adresse. Alte Fotos wie historische Aufnahmen oder auch Erinnerungsbilder von ihren Angehörigen, werden hier fachmännisch und mit Hilfe modernster Technik bearbeitet.

Das Fotostudio Meffert in der Oberen Marktstraße in Hildburghausen hat Tradition und einen Ruf, der weit über die innerstädtischen Grenzen bekannt ist. Fast genauso alt wie die Fotografie ist auch das Fotostudio. Im nächsten Jahr werden es 120 Jahre. Eva Siebert weist schon heute mit Stolz auf das stattliche Firmenjubiläum im Oktober 2015 hin.

Zur Geschichte Foto Meffert

Der stadtbekannte Fotograf Rudolf Meffert verkaufte im Jahre 1973 Haus und Geschäft an die Fotomeisterin Marlis Kobel aus Jena. Er und seine Frau Lieselotte hatten auf Lebenszeit Wohnrecht. Als Rentner zieht er sich oft in die Dunkelkammer zurück. Dort fertigt er Abzüge von fotografierten SED-Plakaten mit sozialistischen Parolen der DDR-Obrigkeit an. Dem Regime gegenüber hatte er stets eine kritische Haltung, wie auch schon in der „Nazizeit“.Vor allem groteske Details, die das Regime kennzeichneten, hatten es ihm angetan.

Am 15. April 1987 starb Rudolf Meffert. Ihn zeichneten seine Beobachtungsgabe, seinen Gerechtigkeitssinn und seine Menschlichkeit aus.

Marlis Kobel durfte nach 4 1/2 Jahren Ausreiseantrag im März 1989 mit ihrem Sohn Peter die damalige DDR verlassen. Sie verkaufte Haus und Geschäft in der Rosengasse 7 an Kerstin Neundorf, die gerade ihre Meisterausbildung absolvierte. Eva Siebert, die es als Kind schon immer leidenschaftlich gern in das Atelier zog, kann sich noch gut daran erinnern, dass Marlis Kobel stets auf gepackten Koffern und Kisten saß. Am Gebäude ist eine umfassende Sanierung notwendig. Das Projekt dazu ist im August 1989 fertig gestellt. Für die Bauphase zog man am 3. Oktober 1990 in das „Ausweichobjekt“ Obere Marktstraße 27/29. Schon bald entschloss sich Kerstin Neundorf auf Grund der zentralen Lage, im Zentrum der Stadt zu bleiben. Nach einigen bürokratischen Hürden konnte das Haus in der Oberen Marktstraße 29 käuflich erworben werden. Nach einjähriger Sanierung wurde im Mai 1993 das neue Geschäft mit Atelier eröffnet.

Nach der Ausreise von Frau Kobel hatte sich eine besondere Freundschaft zwischen Kerstin Neundorf und Rudolfs Ehefrau Lotti entwickelt. Für geschäftliche und menschliche Themen hatte sie stets ein offenes Ohr und einen passenden Rat. Durch gemeinsame Treffen und regelmäßigem Briefwechsel blieb diese Freundschaft erhalten.

Im Gespräch über das Älterwerden sagt Lotti an ihrem 100.Geburtstag am 14. Dezember 2010: „Es lebt sich so, bis man 100 ist!“ Diese Worte klingen Kerstin und Eva noch heute im Ohr. Lieselotte Meffert verstarb im Januar 2013 mit 102 Jahren.

So wie die Jahre selbst, vergehen auch die Geschäftsjahre wie im Flug. Ohne sich zu versehen, blickt Kerstin Neundorf auf 25 Jahre zurück. Zu diesem Anlass möchte das Meffert-Team seine Kunden, Freunde und Geschäftspartner einladen. Vom 1. bis 5. September gibt es attraktive Aktionen rund um die „Zahl 25“! Das Meffert- Team freut sich schon jetzt auf Ihr Kommen!

jubiläumswoche

Quelle:
Wochenspiegel
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