Kaufen auch Sie im Internet? Qualität liegt ganz schön nah!

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Lasst uns dieses Jahr viele Weihnachtsgeschenke bei kleineren lokalen Geschäften und Selbstständigen kaufen!

Hildburghausen. Viele Innenstädte werden heutzutage immer austauschbarer, während andernorts großer Leerstand zur Verödung führt. Einkaufszentren mit den immergleichen Filialisten und der zunehmende Einkauf bei Amazon, Zalando & Co. führen zu massiven Verdrängungswettbewerben und entziehen dem ortsansässigen Einzelhandel die nötigen Umsätze. Wenn wir lebendige und vielfältige Regionen bewahren wollen, müssen wir es alle erkennen und den Einzelhandel fördern. Denn jeder Euro, der in der Region verbleibt, sorgt für den Erhalt von Arbeitsplätzen und erhöht die Lebensqualität aller Menschen. Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen und Vereine – jeder profitiert davon.

Der Bürger in uns muss den Konsumenten in uns auch mal besiegen.

Es ist schon ein Wahnsinn, wie wenig Gedanken sich manche Konsumenten machen. Da geht einer ins Sportgeschäft, lässt sich vom Verkäufer eine Stunde über den neuesten Ski beraten und sagt: „Danke, ich überleg’s mir noch mal“ – schaut aber bereits im Laden, ob der der gleiche Ski im Internet zehn Euro billiger ist und kauft ihn dann dort.

Die meisten Läden in unserer Stadt beschäftigen Menschen aus unserer Region. Und die Läden sind auch ein Gesicht meiner Stadt. Man muss mit den Händlern solidarisch sein – man profitiert nur selber davon. Der größte Witz dabei ist, dass das Internet nicht unbedingt billiger ist. Wenn man Stammkunde ist und mal mehr kauft, gewähren viele Händler Rabatt. Sie packen es außerdem ein und tauschen auch oft ohne großes Gezeter um.

Wenn wir den Einzelhandel nicht unterstützen, schauen in fünf Jahren alle Städte gleich aus. Da kann man/frau sich dann zwischen zwei Handy-Läden, 10 Bankfilialen, einem Ein-Euro-Shop, vier Wett-Cafés aussuchen, ob er/sie eine indische Döner-Pizza im Stehen oder doch lieber ein kaffeeähnliches Getränk im Plastikbecher und einen nach PU-Schaum schmeckenden sogenannten Cup-Cake verzehren will.

Wollen wir wirklich, dass die kleinen Läden mit dem persönlichen Flair und besonderen Service nach und nach verschwinden? Genau das wird der Fall sein, wenn alle nur noch online kaufen.

Wir haben es selbst in der Hand, ob die Innenstädte bunt gemischt und individuell bleiben oder bald nur noch von Großkonzernen geprägt werden, die unter fragwürdigen Bedingungen produzieren. Und nebenbei haben so vielleicht ein paar Leute vor Ort auch schönere Weihnachten.

Quelle:
Südthüringer Rundschau
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