“Erst fang’n se janz langsam an, aber dann …”

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Hildburghausen – Drei Tage Rambazamba in der Altstadt und drei Tage Sonnenschein. Was gibt’s denn besseres? Das Schwimmbad vielleicht oder ein kühles Plätzchen im Garten? Viele Hildburghäuser mochten wohl so gedacht haben, denn tagsüber ging’s eher schleppend zu. Am zufriedensten mögen wohl noch die Flohmarkthändler gewesen sein. Da war viel los, da wurde munter gestöbert, entdeckt und gekauft.

Susanne Weller war aus Leipzig angereist, hatte sich für ihren Stand per Internet ein Markt-Plätzchen gesichert. “Thüringen ist wunderschön und dieser Marktplatz auch”, sagt sie. Nur ein paar mehr Leute hätte sie sich schon gewünscht. Ihre selbst hergestellten Tabaktaschen aber haben ihre Abnehmer. Simone, Dagmar und Elisabeth aus Hildburghausen finden das Fest toll. “Belconda und Advance haben super gespielt und wir bis in die Nacht getanzt”, schwärmt Simone, die sich extra fürs Altstadtfest frei genommen hatte. Schon im vergangenen Jahr waren die drei Schulfreundinnen unterwegs, vermissen heuer “Horst & Tina” auf der Bühne. “Aber überall Stände zum Schauen, tolle Musik, und viele Bekannte treffen wir auch”, sagen sie und sind schon wieder auf Achse. Cornelia Seitz betreut den Stand des Römhilder Nähkreises, der mit putzigen selbst genähten Kindersachen lockt.

Stimmungsvolle Blasmusik offerierten die Suhler Musikanten, die Leitentaler Musikanten und die Big Band aus Schleusingen. Die lustigen Musikanten gaben sich mit Musik und Schnerzchen alle Mühe, das Publikum zu halten und ein bisschen zum Mitschunkeln zu animieren. Erst abends bei den Bands und der Lasershow wurde es krachend voll, zeigten die Hildburghäuser, dass sie doch feiern können.

Der gestrige Sonntag, bereichert von den Geschäftsleuten mit einem verkaufsoffenen Nachmittag, war noch einmal einen Ticken heißer. In der prallen Sonne wollten die wenigsten auf dem Marktplatz sitzen. Es standen aber nur drei Sonnenschirme, die ein bisschen Schatten spendeten. Die anderen Bänke blieben meist leer. Gut beraten war der, der eine Zwiebel einstecken hatte, vorsichtshalber, weil die Wespen allen das Leben schwer machten, vor allem den Süßigkeitsverkäufern, die aus dem Wedeln gar nicht rauskamen. Die Kinder vergnügten sich auf Karussell oder Hüpfburg, aber am allerliebsten am Brunnen. Ein gutes Konzept hatten die Veranstalter, aber die Vereine mit ins Boot zu nehmen, war trotz Aufruf nicht gelungen. Vielleicht wären dann auch ein paar Leute mehr da gewesen.

Von Gabi Bertram

Quelle:
Freies Wort
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